Antigone-Adaption von Bodo Wartke: Buch verfügbar

Das Hamburger Büro des Mehrspartenkünstlers Bodo Wartke lässt Wissen, dass nicht nur der Text zum bekannten in Alltagssprache gefassten heiter-ernsten Ein-Mann-Stück Ödipus, sondern auch derjenige der aktuellen Bearbeitung des Stoffs der Antigone jetzt als Taschenbuch erhältlich ist (siehe neue Publikationen). Das Video zu Antigone befindet sich im Schnitt und wird in etwa zwei Monaten auf den Markt kommen.


Zur FIEC-Resolution, die Aufnahme von Latein und Altgriechisch ins UNESCO-Welterbe zu befördern:

http://fiecnet.blogspot.com/


Bericht vom 15. Kongress der FIEC in London

Vom 4. bis 8. Juli 2019 fand in London der 15. Kongress der FIEC statt. FIEC ist die Abkürzung für ‚Fédération internationale des associations d'études classiques‘, den Dachverband der altertumswissenschaftlichen Gesellschaften und Institutionen, 66 nationale und 15 internationale. Gegründet wurde FIEC nach dem 2. Weltkrieg, um die internationalen Kontakte in den Altertumswissenschaften wiederzubeleben und zu fördern. FIEC unterstützt z. B. jetzt eine Initiative, Altgriechisch und Latein zum immateriellen Weltkulturerbe erklären zu lassen (Mehr auf: fiecnet.org und http://fiecnet.blogspot.com/).

Die Londoner Gastgeber, vor allem das Institute for Classical Studies, hatten die Organisation in Händen und hatten dafür gesorgt, dass gleichzeitig die Jahrestagung der Classical Association stattfand. Eingebunden waren auch die Society for the Promotion of Hellenic Studies und die Society for the Promotion of Roman Studies. Das bedeutete noch mehr logistischen Aufwand, sorgte aber auch für einen lebhaften Zuspruch gerade aus Großbritannien. Ich schätze, dass etwa 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den sommerlich-sonnigen Tagen die Hörsäle im Stadtteil Bloomsbury den nahegelegenen Parks und Attraktionen vorzogen.

Die Vorträge des wissenschaftlichen Programms waren in thematischen Panels organisiert, um die sich die Beiträger im Kollektiv hatten bewerben müssen. Dass ‚all-male‘-Gruppen ausdrücklich ausgeschlossen waren, hatte im Vorfeld für Diskussionen gesorgt und erwies sich letztlich auch als Reklame.

In bis zu 12 Parallelveranstaltungen konnte man sich in allen Bereichen der Classics informieren, von der Klassischen und Provinzialarchäologie über die antike Philosophie, die Philologien und, ein eindeutiger Trend in den letzten Jahren, in der lateinischen und griechischen Spätantike, bis zur Rezeptionsgeschichte.

Eingeleitet wurde das Programm mit einer Podiumsdiskussion ‚Classics in the 21st century‘, und unterbrochen von je zwei Plenarvorträgen am Tag. Im Podiumsgespräch wurde thematisiert, wie man postkoloniale Überheblichkeit bei der Erforschung und Vermittlung der antiken Kulturen vermeiden könne. Nicht ganz ohne Ironie war es, dass diese Diskussion nahezu ausschließlich um die anglophone Welt kreiste und natürlich in rasantem Sprechtempo auf Englisch geführt wurde. Zwei der Vorträge möchte ich kurz erwähnen: Jonas Grethlein (Heidelberg), der über ‚Metalepsis in Ancient Greek Literature and Criticism? The Limits of Narratology in Classics’ sprach und zu grundsätzlichen methodischen Fragen Stellung nahm, und Ida Östenberg (Göteborg) mit ihrem Beitrag ‚Dulce et decorum. Dying for the fatherland (or not) in ancient Rome’. Frau Östenberg deutete Horaz’ Römerode (c. 3.2) im Lichte der historischen Praxis, mit der im republikanischen Rom der Kriegsgefallenen gedacht wurde.

Im Rahmenprogramm konnte man eine Bootsfahrt auf der Themse machen (einschließlich Sonnenbrand), einer Vorführung rekonstrukierter Stummfilme mit Antikenbezug und Lifemusik beiwohnen und vor allem, was bei Tagungen mindestens so wichtig wie das Programm ist, neue Kontakte knüpfen und alte auffrischen.

Neue Präsidentin der FIEC ist jetzt, nach Franco Montanari, Gunhild Vidén (Göteborg). Eine der Vizepräsidentinnen, Marta Irigoyen, lädt zur nächsten Tagung ein, die, nach einer Satzungsänderung, nicht erst in fünf, sondern schon in drei Jahren 2022 in Mexiko City stattfinden wird.

Christiane Reitz, Rostock             E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Für Themen zum Ägypten der Antike ist SELKETS Blog inzwischen fast schon ein ständiger Begleiter des DAV-Newsletters:

Griechisch-römisches Senatsgebäude in Pelusium entdeckt

Ein riesiges Gebäude, das in griechisch-römischer Zeit wahrscheinlich als Senat genutzt wurde, ist in Pelusium, Nord Sinai entdeckt worden.

Das 2500 qm große Gebäude wurde von ägyptischen und polnischen Archäologen vom Institut für Archäologie und Ethnologie der Polnischen Akademie der Wissenschaften gefunden. Das riesige rechteckige Gebäude aus Ziegeln und Kalkstein konnte von einem Haupttor an der Ostseite betreten werden. Im Inneren war der Senat wie ein halbrundes Amphitheater mit Rundbänken aus rotem Backstein und Marmor aufgebaut.

WEITERLESEN: https://blog.selket.de/aus-der-archaeologie/griechisch-roemisches-senatsgebaeude-in-pelusium-entdeckt#more-15104

Ein Tip: Die österreichische ARGE Archäologie veranstaltet regelmäßig interessante Grabungen und Studienreisen, aber auch andere Veranstaltungen.

Weiterlesen: https://www.arge-archaeologie.at/

Zum Programm: https://www.arge-archaeologie.at/programm-2019/

als aktuelles Beispiel eine Wanderreise durch Lykien:

https://www.arge-archaeologie.at/programm-2019/archäologie-wandern-lykien/


Multinationales Projekt: Ein kostenloser Online-Kurs zu den antiken Städten:

Auf der DAV-Website haben wir schon darauf hingewiesen. Hier noch einmal das pdf-Dokument mit allen Erläuterungen. Beginn des Kurses ist der 12. September.

https://www.altphilologenverband.de/images/stories/dav/Flyer_MOOC_deutsch_Final.pdf