RHEINISCHE POST (ONLINE):

Sie liest Harry Potter auf Latein: Jule Langen hat ein eher ausgefallenes Lieblingsfach: Latein. Dabei beherrscht sie die Sprache so gut, dass sie an Wettbewerben teilnimmt.

Sport, Kunst, Musik – jeder hat ein anderes Lieblingsfach. Bei einigen ist es sogar Mathe oder Physik. Doch das der Gymnasiastin Jule Langen fällt völlig aus der Top-10-Liste der Lieblingsfächer. Die 16-Jährige brennt für das Fach Latein. Und darin ist sie so gut, dass sie im September beim Finale des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen in Papenburg antreten wird.

Weiterlesen: https://rp-online.de/nrw/staedte/leichlingen/jule-langen-ist-leichlingens-lateinexpertin_aid-43229355

Siehe auch: Bundeswettbewerb Fremdsprachen (unter „Wettbewerbe“)


DIE WELT

Geschichte – Papyrus-Forschung

Die Geschichte der Christen muss umgeschrieben werden, sagt diese Forscherin

Die Kirchenväter behaupteten, dass die ersten Christen für den Glauben lebten. Doch das ist nur die halbe Wahrheit, sagt die Historikerin Sabine Huebner. Sie hat 65 Schriftstücke aus einer Sammlung neu ausgewertet. Ein Papyrus offenbart Erstaunliches.

Nicht alle frühen Christen waren so weltabgewandt wie häufig angenommen. Das schließt Sabine Huebner, Althistorikerin an der Universität Basel, aus jetzt neu ausgewerteten Dokumenten. Sie hat einen Papyrus aus dem frühen dritten Jahrhundert eindeutig als ältesten bekannten christlichen Privatbrief identifiziert; er stammt aus Ägypten.

Die Forscherin kommt in ihrem gerade erschienenen neuen Buch „Papyri and the Social World of the New Testament“ zum Schluss: „Die ersten Christen nahmen durchaus am politischen Leben teil, sie reisten und sie besaßen Ländereien.“

Weiterlesen: https://www.welt.de/geschichte/article196784581/Papyrus-Forschung-So-weltlich-waren-die-fruehen-Christen-wirklich.html


Interview mit unserem Humanismus-Preisträger von 2014 (Kongress Innsbruck)

TT / Tiroler Tageszeitung Onlineausgabe

...In der Schule mussten Sie sich im Altgriechisch-Unterricht mit Homer beschäftigen. Damals haben Sie sich mehr aufs Schwindeln vorbereitet, als zu lernen. Das passt gar nicht in das Bild des souveränen Herrn Köhlmeier.

Köhlmeier: Souverän? Ich? Nein! Ich bin noch immer der Meinung, ohne zu schwindeln kann man den Homer nicht übersetzen. Eine Sprache, die fast so viele Ausnahmen wie Regeln kennt. Und was heißt Schwindeln bei einer Schularbeit, bei der verlangt wird, eine Stelle aus dem Homer zu übersetzen? Zu wissen, wie man die Stelle im Schmierer findet. Also muss man den Homer wenigstens auf Deutsch gelesen haben. Hab’ ich. Und er hat mir gefallen! Wenn ich diesen Sound höre, den Hexameter, da schlägt mein Herz mit ...

Das ganze Interview, in dem aktuelle Vorgänge die Hauptrolle spielen:
https://www.tt.com/lebensart/freizeit/15938209/ich-verachte-diesen-menschen-michael-koehlmeier-im-interview


Frankfurter Allgemeine

zu einer Ausstellung in der Getty-Villa und zu Vulkanen am Golf von Neapel:

Von Göttern, Ausgräbern und Millionären

Herculaneum liegt jetzt am Pazifik: Die Getty Villa in Kalifornien stellt die Geschichte der Villa dei Papiri in Herculaneum aus. Zu sehen sind Stücke, die erst in dieser konzentrierten Präsentation ihren Rang erkennen lassen.

War das der Hausherr? Dieser feinfrisierte Mann mit den markanten Gesichtszügen, der uns gleich hinter der Tür zur Ausstellung über die Villa dei Papiri begegnet? Seine Bronzebüste ist zweitausend Jahre alt, und dass sie den römischen Konsul Lucius Calpurnius Piso Caesoninus Pontifex darstellt, weiß man dank der Ähnlichkeit dieses Porträtbildnisses mit einer im norditalienischen Vellaia erhaltenen lebensgroßen Marmorstatue, die mit seinem Namen bezeichnet ist. Doch ob Piso Pontifex tatsächlich in der Villa gelebt hat, weiß man nicht. Dass man von ihm in der Ausstellung als Hausherrn spricht, ist das Resultat eines Indizienbeweises.

WEITERLESEN: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst/getty-villa-zeigt-geschichte-der-villa-dei-papiri-16319393.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2


Frankfurter Allgemeine

Auf schnellstem Weg ins Freie

Am Golf von Neapel brodelt es in der Erde. Geologen können nun mit Hilfe eines verfeinerten Modells voraussagen, wo das Magma aus der Erdoberfläche treten wird.

Obwohl in den vergangenen Jahren bei der Vorhersage von Vulkanausbrüchen einige Erfolge erzielt worden sind, bereiten verlässliche Prognosen über künftige Eruptionen den Vulkanforschern immer noch erhebliche Schwierigkeiten. Eine Vorhersage hat nämlich nur dann Sinn, wenn außer dem Zeitpunkt einer bevorstehenden Eruption auch der Ort, an dem Lava oder vulkanische Gase und Asche austreten, bestimmt werden kann. Die räumliche Vorhersage ist dabei ungleich schwieriger abzuschätzen als der Zeitpunkt einer künftigen Eruption.

Eine deutsch-italienische Forschergruppe hat nun ein verbessertes Modell entwickelt, das es ihr erlaubt, vorherzusagen, wohin bei einem bevorstehenden Ausbruch das Magma fließt und an welchen Stellen es an die Erdoberfläche gelangt. Ihr Verfahren basiert auf den physikalischen Vorgängen im Inneren eines Feuerbergs und auf statistischen Modellen über die räumliche Verteilung vorhandener Krater. Bisherige Prognosen über den Ort eines neuen Schlots beruhen vor allem auf statistischen Berechnungen.

Weiterlesen: https://www.faz.net/aktuell/wissen/erde-klima/vulkanismus-auf-schnellstem-weg-ins-freie-16319829.html


Ein Rückblick auf eine Medea-Inszenierung bei den Salzburger Festspielen:

DONAUKURIER

Antiker Mythos als Thriller von heute

Herausragend: Simon Stones moderne Version von Cherubinis Ehetragödie "Médée"

Salzburg (DK) Welch eine großartige Aufführung. Welch eine rasante musikalische Wiedergabe. Vor allem jedoch: Welch eine hinreißende Interpretation der Titelpartie durch die russische Sopranistin Elena Stikhina, die - wie Anna Netrebko 2015 und Asmik Grigorian im letzten Jahr als Salome - von Salzburg aus nun zu ihrer Weltkarriere durchstarten und mit weiteren Angeboten der renommiertesten Opernhäuser überhäuft wird.

Eine atemberaubende Stimme und eine Bühnenpräsenz, die elektrisiert.

Wer Opern mit Sagen aus der griechisch-antiken Mythologie altbacken findet und darüber die Nase rümpft, dem zeigt der Regisseur Simon Stone bei dieser Neuinszenierung, wie spannend Luigi Cherubinis Oper "Médée" aus dem Jahre 1797 sein kann, wenn sie so flippig und hochdramatisch auf unsere Zeit übertragen wird. Zur turbulenten Ouvertüre ein Video einer ach so heilen Familie: ein cooles junges Paar mit zwei netten kleinen Kindern. Verliebt und glücklich die Eltern, ein Herz und eine Seele die Buben. Médée und Jason mit ihren zwei Söhnen. Eine Familie wie aus dem Homestory-Journal. Nicht kitschig, aber durchaus anrührend.

Dass Médée, die Tochter des kolchischen Königs, mit ihren Zauberkünsten dem Abenteurer Jason geholfen hat, das sagenumwobene und mit der Aura von unumschränkter Macht versehene Goldene Vlies nach Griechenland zu bringen, mag dabei freilich nur Altphilologen und Absolventen Humanistischer Gymnasien interessieren, obwohl es hier im Gesang natürlich thematisiert wird. Dann Vorhang auf:

WEITERLESEN: https://www.donaukurier.de/nachrichten/kultur/Antiker-Mythos-als-Thriller-von-heute;art598,4271727


AUDIATUR ONLINE

Gelände um „Abdruck“ der Maria abgebrannt

Genau auf halber Strecke zwischen Jerusalem und Bethlehem, beim Griechisch Orthodoxen Mar-Elias-Kloster, gibt es eine kaum bekannte Heilige Stätte. Auf Griechisch heisst sie „Kathisma“. Inmitten der Überreste einer oktogonalen Kirche aus dem 3. Jahrhundert gibt dort einen Felsen, auf dem die hochschwangere Maria auf dem Weg nach Bethlehem „geruht“ haben soll. Wie in Jerusalem üblich, ist dabei der Felsen zurückgewichen, sodass der Abdruck der sitzenden Maria für alle Ewigkeit erhalten geblieben ist. Genauso haben Jesus und Mohammad bei ihrer Himmelfahrt ihre „Spuren“ hinterlassen.

Für die Kathisma gibt es eine schriftliche Quelle im Protoevangelium des Jakobus aus dem 2. Jahrhundert n.Chr.: „Und als sie den halben Weg gegangen waren, sagte Maria zu Josef: Lass mich von der Eselin absteigen, denn das Kind drückt mich und will herauskommen. Da half er ihr von der Eselin herunter.“ Aufgrund dieser Episode wird das Gelände Kathisma (griechisch „Niedersitzen“) genannt. [...]

(Anmerkung der Newsletter-Redaktion: Es geht unter anderem auch um etwas vernachlässigte antike Mosaiken.)

Eine israelische Archäologin legt 2017 die Mosaiken frei. Foto U. Sahm

Den ganzen Bericht lesen: https://www.audiatur-online.ch/2019/08/19/gelaende-um-abdruck-der-maria-abgebrannt


Interview im DEUTSCHLANDFUNK

[Auftakt zu einer Welle durch die Medien, wie sie zu Beginn des Newsletters erwähnt wird. Zum Thema nimmt der DAV auch in einer Pressemeldung Stellung, da Prof. Dr. Gerhards als Publizierender hier in Sachen Wissenschaftlichkeit dazu herausfordert.]

Diskussion um „tote Sprache“: „Es macht wenig Sinn, heute noch Latein zu lernen“

Heute noch Latein zu lernen, sei Zeitverschwendung, sagte Jürgen Gerhards, Mitautor einer Studie über den Nutzen von Lateinunterricht, im Dlf. Man könne seine begrenzte Lernzeit gewinnbringender einsetzen – mit dem Erlernen lebender Sprachen, die durch die Globalisierung immer wichtiger würden.

Jürgen Gerhards im Gespräch mit Thekla Jahn

Das Interview lesen: https://www.deutschlandfunk.de/diskussion-um-tote-sprache-es-macht-wenig-sinn-heute-noch.680.de.html?dram:article_id=457388