Als vor mehr als eineinhalb Jahrzehnten die „Pegasus-Onlinezeitschrift“ (http://www.pegasus-onlinezeitschrift.de/) ans Netz ging, zog auch beim DAV das digitale Zeitalter ein. Was damals aber noch kaum jemand  im Blick hatte, war die Frage der Langzeitarchivierung, also der dauerhaften Verfügbarkeit von im Netz angebotenen Inhalten unabhängig von der Existenz der sie tragenden Institution. Wenn digital erscheinende Zeitschriften aber über ephemere Blütezeiten hinaus als ernsthafte Publikationen wahrgenommen werden sollen, ist das eine essentiell zu klärende Frage. Der DAV geht deshalb eine Kooperation mit dem Propylaeum-Projekt ein (http://www.propylaeum.de), das ursprünglich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft als altertumswissenschaftlicher Fachinformationsdienst gefördert und nun besonders von der UB Heidelberg und der Stabi München fortgeführt wird.

Die UB Heidelberg besitzt bereits umfangreiche Erfahrung damit, elektronische und nicht-elektronische Zeitschriften zu archivieren und nach bibliothekarischen Regeln verfügbar zu halten, so dass die Aufsätze auch unmittelbar in den Verbundkatalogen auffindbar sind.

Pegasus online ist annähernd vollständig in dieser Form aufgearbeitet, der Screenshot zeigt, dass sich am gewohnte Erscheinungsbild wenig ändern wird. Auch das Forum Classicum (und die „Mitteilungen des Deutschen Altphilologenverbandes“) werden zügig aufgearbeitet, alte Jahrgänge werden digitalisiert, so dass bald alle Interessierten nachlesen können, was denn beispielsweise die Grammatikkommission des DAV im Jahr 1960 als Empfehlungen abgab. Überraschende Entdeckungen sind dabei gewiss nicht auszuschließen.

Die Digitalisierung und Langzeitarchivierung sind auch die Voraussetzungen dafür, dass das auf der Vorstandssitzung und Vertreterversammlung in Göttingen 2017 beschlossene Projekt umgesetzt werden, das Forum Classicum auch als elektronisches Abonnement anzubieten und damit die traditionelle Druckausgabe zu ergänzen.

Ulrich Schmitzer