Dr. Monika Vogel (35), zuvor Studienrätin am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium Wuppertal, ist neue Junior-Professorin für Didaktik des Lateinischen an der Bergischen Universität Wuppertal. Der Deutsche Altphilologenverband hat zum Dienstantritt ein Interview mit ihr geführt:

DAV:

Verehrte Frau Prof. Dr. Vogel, der DAV, insbesondere das Team vom Bundesvorstand, gratuliert Ihnen zu Ihrer neuen Position als Juniorprofessorin für Didaktik des Lateinischen an der Bergischen Universität Wuppertal und wünscht Ihnen für Ihre Arbeit beste Erfolge!

Frau Vogel:

Herzlichen Dank!

DAV:

Wie beurteilen Sie die Situation, dass Sie im geographisch weiter westlich gelegenen Teil Deutschlands die erste und mithin im großen Flächenland Nordrhein-Westfalen die bislang einzige Professur für altsprachliche Didaktik bekleiden?

Frau Vogel:

Es ist eine große Aufgabe, die erste Professorin bundesweit im fachdidaktischen Sektor der Klassischen Sprachen zu sein. Natürlich ist eine so rare Position eine besondere Ehre und Herausforderung. Man trägt schon von daher eine hohe Verantwortung.

Unbeschadet dessen ist es natürlich wünschenswert, dass weitere fachdidaktische Stellen im Bereich der Klassischen Sprachen in Nordrhein-Westfalen geschaffen werden.

DAV:

Wo sehen Sie die größten Desiderate in der Fachdidaktik des Lateinischen?

Frau Vogel:

Im Rahmen meiner Unterrichtstätigkeit an verschiedenen Schulen sind mir bestimmte Punkte besonders ins Auge gefallen: Zum einen der Stand der Kenntnisse im Wortschatz. Wenn er gering ist, stellt er ein Hindernis auf dem Weg dar, Texte auf hohem Niveau zu erschließen.

DAV:

Welches weitere grundsätzliche Arbeitsfeld scheint Ihnen wichtig?

Frau Vogel:

Hier ist die empirische Forschung zu nennen, insbesondere im Vergleich zu den neuen  Fremdsprachen. Dort sieht die Forschungslage deutlich anders aus. Als Beispielsbereich

sei hier die umfassende Frage angeführt: Was bringen gängige Unterrichtsprozesse im Alltag? Es wäre gut, über eine wissenschaftliche Basis zum Optimieren der Praxis zu verfügen.

DAV:

Gibt es aus Ihrer Sicht einen weiteren prioritären Bereich?

Frau Vogel:

Auf jeden Fall die Texterschließung. Es steht die Frage im Raum: Waren die verschiedenen Methoden überhaupt schon beziehungsweise bereits hinreichend auf dem Prüfstand? Es wurden und werden unterschiedliche Methoden angepriesen. Aber sind sie für die Schülerinnen und Schüler überhaupt nützlich?

DAV:

Zum Schluss: Können Sie sich vorstellen, wie es zur Schaffung der Juniorprofessur bei Ihnen an der Bergischen Universität kam?

Frau Vogel:

Es gab in Wuppertal schon vorher ein Projekt zur Lehrerbildung in der Klassischen Philologie. Man hat wohl erkannt, dass eine feste fachdidaktische Stelle sich sehr gut fügen würde, und auf der politischen Ebene wurde das Desiderat gesehen.

DAV:

Frau Prof. Dr. Vogel, Wir danken Ihnen für das Interview und wünschen Ihnen einen guten Start.