Eigentlich hätte vom 14. bis 18. April 2020 ein DAV-Bundeskongress an der Würzburger Julius-Maximilians-Universität stattfiinden sollen. Die Planungen waren unter der Ägide von Hartmut Loos, Ulrich Schmitzer, Anne Friedrich und Thomas Baier abgeschlossen, der Eröffnungstag nahte heran – dann schlug die Pandemie zu. Eine Durchführung in Präsenz war plötzlich ausgeschlossen, eine Umstellung auf ein digitales Format noch nicht möglich (Zoom, BigBlueButton und andere Anbieter steckten noch in den Kinderschuhen), der Kongress musste abgesagt werden.

Man beschloss, 2022 einen neuen Anlauf zu nehmen. Die Würzburger Universität erklärte sich dankenswerterweise abermals zur Durchführung des Kongresses bereit, der neugewählte Vorstand (Stefan Freund, Katja Sommer und Stefan Faller) ging, wiederum zusammen mit Thomas Baier, an die Planung. Vom 11. bis zum 14. April 2022 sollte die Veranstaltung dieses Mal währen und nach Zeiten des Lockdowns die Altphilologinnen und Altphilologen wieder zusammenbringen.

Kurz vor dem Ereignis wurde jedoch klar, dass eine Präsenzveranstaltung wieder nicht durchgeführt werden konnte – zwar waren Zusammenkünfte sich mehr untersagt, aber die nun geltenden Abstandsegelungen ließen schnell deutlich werden, dass auch die größten Hörsäle allenfalls kleine Gruppen aufnehmen können würden und an ein geselliges Zusammensein nicht zu denken war.

Deshalb entschied der Vorstand, den Kongress dieses Mal online stattfinden zu lassen – ein Novum in der Geschichte des DAV, das auch ausgesprochen gut zum Motto der Zusammenkunft passte: Nähe in der Distanz. Latein und Griechisch 2.0.

Der Vorteil des digitalen Formats war, dass den Spuren des Kongress nun immer noch nachgegangen werden kann – das Gesamtprogramm ist unter diesem Link einsehbar. Hier wird auch bei denjenigen Beiträgen, von denen ein Video existiert, auf dieses verlinkt. Gesammelt sind die Beiräge außerdem in einer Playlist auf dem YouTube-Kanal des DAV.
 

Für den Eröffnungsvortrag konnte Prof. Dr. Harald Lesch, für den Abschlussvortrag das ehemalige EZB-Direktoriumsmitglied Prof. Dr. Otmar Issing gewonnen werden. Der Humanismuspreis wurde an den Österreichischen Bundesminister für Wissenschaft und Forschung a. D. und klassischen Philologen Prof. Dr. Karlheinz Töchterle verliehen; die Zeremonie fand live an der Universität Innsbruck statt und wurde von dort eingespielt.

Das Rahmenprogramm bot musikalische Elemente wie die von Carl Rumstadt und Wilhelm Pfaffel  dargebotenen Cantica Latina des Jan Novák oder die Violinenstücke des Florian Meierott. Großen Eindruck hinterließ auch die szenische Lesung  der Reden und Dialoge der athenischen Wortführer im Peloponnesischen Krieg nach Thukydides, dargeboten von Bernhard Stengele und Georg Zeies, moderiert von Ulrich Sinn.