Liebe Mitglieder des DAV,
liebe Freunde der Alten Sprachen,
nachdem nunmehr in allen Bundesländern die Sommerferien geendet haben, grüßen wir Sie alle herzlich zum neuen Schuljahr und wünschen erfolgreiche Sprachbildung, spannende Textarbeit sowie erkenntnisreiche Studienfahrten in den Mittelmeerraum, die zum Herbsttermin ja meist besonders zahlreich stattfinden!
Die Aktualität des altsprachlichen Unterrichts zeigt sich beispielsweise in den zahlreichen Fortbildungsveranstaltungen, die allein in der kommenden Woche stattfinden werden: Digitalisierung im AU in Freiburg, AU und KI in Bielefeld, AU und BNE in Potsdam sowie das reichhaltige Programm des Niedersächsischen Landestages!
Die Lebendigkeit der Antike zeigt sich auch in der Allgegenwärtigkeit antiker Mythen, ihrer Nach- und Umerzählung in Fernsehproduktionen, Computerspielen und auflagenstarken Bestsellern wie Rick Riordans Percy Jackson, Madeline Millers Neuerzählungen aus der Perspektive mythischer Randfiguren wie Patroklos und Kirke oder Natalie Haynes Büchern, die besonders die weiblichen Mythenfiguren in den Fokus rücken (Pandora's Jar, Die Heldinnen von Troja, Die Kinder der Jokaste).
Das persönliche Bereicherungsempfinden in der Auseinandersetzung mit antiken Themen zeigt sich nicht zuletzt im Erfolg zahlreicher Summer Schools zu antiken Themen, sei es derer vom King's College und der UCL in London, wo man beispielweise beim Kurs zu Gender and Feminist Reception der Homer Summer School untersuchen konnte, ob die männlichen Homer-Editoren, -Kommentatoren und -Interpreten der Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert die Auslegung möglicherweise deutlich stärker patriarchalisierten als der Text die Verhältnisse eigentlich schildert..., seien es die Euroclassica-Summer-Schools in Sagunt und auf Chios, die sich Jahr für Jahr großer Beliebtheit erfreuen!
Neben der Organisation von Summer Schools gewährleistet die Euroclassica auch mit ihren jährlichen Tagungen Ende August den Austausch über Situation und Projekte des AU in nahezu allen europäischen Ländern - und der gerade im Amt bestätigte Präsident der Euroclassica, Christian Laes, treibt die Vernetzung mit großem Elan voran, indem es ihm gelingt, auch Repräsentanten der Alten Sprachen für die Euroclassica aus Staaten zu gewinnen, die dort bisher noch nicht vertreten waren. In diesem Jahr fand die Euroclassica-Tagung bei uns in Deutschland statt und es ist der Euroclassica-Beauftragten des DAV, Bärbel Flaig, und dem Lehrstuhlinhaber der Friedrich-Schiller-Universität, Meinolf Vielberg, für die reibungslose Organisation einer sehr anregenden Tagung in Jena mit Teilnehmern aus vielen europäischen Ländern zu danken! Den ausführlichen Bericht werden Sie im FC lesen können, hier möchte ich nur eine Thematik herausgreifen, die mir in besonderer Weise von allgemeinem Interesse zu sein erscheint: Fachdidaktikprofessuren sind bekanntlich bisher eine deutsche Besonderheit, kürzlich wurde die erste in Großbritannien, in Durham, eingerichtet, und die Classics-Education-Lehrstuhlinhaberin Arlene Holmes-Henderson berichtete sehr eindrucksvoll, wie es bei den äußerst wirtschaftsorientierten britischen Politikern gelingt, sie zu Aktionen zugunsten der Einführung und Förderung von Latein an öffentlichen Schulen zu bewegen, indem sie mit ihren umfangreichen statistischen Forschungen nicht nur belegen kann, dass Menschen, die Alte Sprachen in ihrer Schullaufbahn gelernt haben, einen höheren Anteil zum Steueraufkommen beitragen, sondern insbesondere, dass sich die schulischen Leistungen von Kindern aus benachteiligten Familien signifikant steigern, wenn sie Latein als Fremdsprache erlernen, bis dahin, dass der ansonsten vorhandene durchschnittliche signifikante Unterschied zu den schulischen Leistungen von Kindern aus wirtschaftlich bessergestellten Familien völlig verschwindet. Auch wenn wir aus ganz anderen Gründen der Persönlichkeitsbildung eine stärkere Förderung des AU wünschten, müsste man mit gewissen Politikern sozusagen in ihrer Sprache kommunizieren...
Zuletzt bleibt nur noch, daran zu erinnern, dass Sie sich den Bundeskongress in Wuppertal vom 2. bis 6. April 2024 fest im Kalender verankern, bei dessen Eröffnungsveranstaltung auch die Verleihung des Humanismuspreises erfolgen wird! Preisträger ist Pater Klaus Mertes und als Laudatrix konnte Nora Bossong gewonnen werden!
An dieser Stelle wollen wir auch ausdrücklich den Verlagen danken, die durch ihre großzügige Unterstützung in guter Tradition unseren Bundeskongress bereichern, ganz besonders den dreien, die auch wieder ein Angebot zum Abend der Verlage bieten werden, in alphabetischer Reihenfolge Buchner, Cornelsen und Klett!
Und wir danken ganz besonders allen, die durch ihr ehrenamtliches Engagement zur Öffentlichkeitsarbeit für die Alten Sprachen beitragen, Wolfram Schröttel, der den Newsletter betreut, Karl Boyé für die Presseschau, dem Pressesprecher Christian Löhr und Susanne Aretz, die weiterhin Materialien zur Werbung für die Alten Sprachen sammelt. Nicht zuletzt natürlich Dank allen, die an der DAV-Arbeitgruppe zur Werbung für die Alten Sprachen inklusive der Überarbeitung des Omnibus-Flyers teilnehmen - das nächste digitale Treffen findet am Montag, dem 13. November, um 19 Uhr statt - schreiben Sie an die Bundesvorsitzende (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!), wenn Sie Interesse an der Mitwirkung haben - wir freuen uns über jede Unterstützung!
Und last, but not least gilt unser Dank Clemens Liedtke für seine zuverlässige technische Umsetzung!!
Ihr / Euer Bundesvorstand Katja Sommer, Stefan Faller, Stefan Freund